30.11.2023
Kinder wirken mit, auch bei der Schulhausplanung
Seit 2016 ist die Gemeinde Therwil von Unicef mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» ausgezeichnet. Das Label unterstützt Gemeinden dabei, die von der Schweiz ratifizierte und in der Bundesverfassung verankerte UN - Kinderrechtskonvention auf kommunaler Ebene umzusetzen. Im September 2021 wurde der zweite Aktionsplan für ein Kinder- und Jugendfreundliches Therwil vom Gemeinderat verabschiedet. Die neuen Ziele integrieren Kinder und Jugendliche ins Dorfleben, erhöhen die Identifikation mit dem Lebensraum und verbessern gleichzeitig die Beziehungen zwischen den Generationen durch die Förderung von Respekt und Toleranz. Die Gemeinde Therwil legt somit ein gutes Fundament, auf welchem die jungen Einwohnerinnen und Einwohner zu einer selbstbestimmten und engagierten Därwiler Bevölkerung heranwachsen können. Ein grosser Teil ist dabei die Partizipation, respektive die Mitbestimmung, und Integration von Kindern und Jugendlichen in ihre Lebenswelt.
Im Frühjahr 2022 wurden die guten Vorsätze konkret. Der Partizipationsprozess rund um das Schulhausprojekt «Campus Mühlenboden» kam mit Unterstützung durch das Kinderkraftwerk und in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit der Primarschule, der offenen Kinder- und Jugendarbeit Therwil und dem Kinder- und Jugendbeauftragten ins Rollen. In verschiedenen Workshops und Befragungen wurden Schülerinnen und Schüler aus allen Primarstufen, sowie ehemalige Schülerinnen und Schüler zu ihren Bedürfnissen und Anliegen im Schulalltag befragt. Im Anschluss wurden die Ergebnisse aufgearbeitet und verschiedenen Erwachsenen in einem Workshop vorgestellt. An diesem Workshop waren Lehrpersonen, die Schulleitung, Mitarbeitende der Tagesstrukturen, Mitarbeitende des Bereichs Bau-Raumplanung-Infrastruktur der Gemeinde Therwil, Werkhofmitarbeitende und der Hauswartdienst beteiligt. Auch deren Bedürfnisse und Anliegen wurden aufgenommen, wobei sich viele Vorschläge mit denen der Schülerinnen und Schüler deckten.
Was braucht ein gutes Schulhaus?
Ein Grossteil der Schülerinnen und Schüler fühlen sich in grossen, hellen und modernen Klassenzimmern und Gängen wohl. Sie schätzen genügend Platz, insbesondere in den Gängen, in welchen bequeme Sitzgelegenheiten als Lern-, respektive Chillecken dienen und Schliessfächer (ab der vierten Klasse) vorhanden sind. Aktuell besteht in gewissen Gebäuden ein Mangel an sanitären Anlagen. Das Bedürfnis ist deshalb hoch an nahen, sauberen und freundlich gestalteten WCs. Die Privatsphäre in den sanitären Anlagen ist ein wichtiger Punkt und deshalb wurden beispielsweise Wände, welche vom Boden bis zu den Decken gelangen oftmals erwähnt. Ausserdem müssen die Lavabos so konstruiert sein, dass Trinkflaschen und Giesskannen aufgefüllt werden können. Eine Vielzahl der Schülerinnen und Schüler sprechen sich nebst den verschiedenen Lernräumen für eine attraktive Pausen- und Freizeitgestaltung aus. Beispiele sind: Ein Raum, um die Pausen drinnen zu verbringen, verschiedene Räume, um sich auszutoben oder zu entspannen sowie einen Indoorspielplatz oder eine Cafeteria für das Znüni. Allgemein ist Essen und Trinken mit Nennungen wie Kiosk, Getränke- und Snackautomat oder Schulküche, um selbst mit der Klasse zu kochen, ein grosses Anliegen der Schülerinnen und Schüler. Neben dem Bedürfnis nach kreativer Mitgestaltung, wie beispielsweise der Gestaltung der Wände, wünschen sich die Schülerinnen und Schüler auch mehr Pflanzen, respektive mehr Natur in ihrer Schulumgebung. Ein vielgenannter Vorschlag ist dabei ein Schulgarten auf dem Dach des Schulhauses.
Ganz allgemein lässt sich sagen, dass sich die Schülerinnen und Schüler sehr mit ihrem Lernumfeld befassen und sie sich als ideales Schulhaus eine Mischung aus grossen und hellen Lern-räumen, Aufenthaltsmöglichkeiten ausserhalb des Klassenzimmers, verschiedene Themenräume (z.B. Experimentierzimmer oder Tierzimmer), Möglichkeiten zur Kreativität, attraktive Pausenmöglichkeiten und natürlichen Elementen vorstellen.
Was braucht ein guter Pausenplatz?
Viele Schülerinnen und Schüler fühlen sich aktuell auf dem weitläufigen Aussenraum der Schule wohl, da dieser vielfältige Aktivitäten in der Pause erlaubt. Trotz der grossen Anzahl von Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters gibt es wenig Konflikte, die klar zu lokalisieren sind. Die Schülerinnen und Schüler nehmen defekte, schmutzige und falsch platzierte Einrichtungen bewusst wahr und wünschen sich Optimierungen dieser Situationen. Ausserdem ist das Bedürfnis nach einem abgegrenzten Fussballplatz gross. Auch andere Zonen für definierte Aktivitäten sind erwünscht. Genau so wichtig ist den Schülerinnen und Schülern aber auch die eigene Aneignung von Zonen, bei welchen sie die Nutzung je nach Bedarf selbst definieren können. Neben den vielen Bewegungsspielen steht bei den Schülerinnen und Schülern auch Ruhe und Erholung im Fokus. Das Bedürfnis nach überdachten Sitzgelegenheiten oder versteckten Nischen, um miteinander ungestört zu reden, ist hoch. Fest verbunden mit diesen Äusserungen steht oftmals die Natur auf dem Schulareal. Die Schülerinnen und Schüler halten sich gerne unter oder auf Bäumen auf und würden gerne mehr mit dem nahegelegenen Bach spielen. Erwünscht war auch eine Trinkgelegenheit für die heissen Tage.
Generell ist zu beachten, dass Schülerinnen und Schüler sich Abwechslung und mehr Gestaltungsmöglichkeiten auf ihrem Pausenareal wünschen. Dabei spielen auch ihre eigene Kreativität und die Auswahl der Farben eine wichtige Rolle.
Aus den Ergebnissen wurde unter anderem von den Schülerinnen und Schülern eine Collage erstellt. Ein Teil, der in den Workshops beschriebenen, Post-Its zieren nun ein zwei Meter hohes Haus, welches im Gang des Schulhauses zu finden ist. Auf dem blauen Haus ist eine Auswahl an tollen Ideen, Bedürfnissen aber auch Störfaktoren zu finden. Ein Besuch des übergrossen Bildes lohnt sich, nicht zuletzt, weil man die eigenen Post-its, die von Mitschülerinnen und Mitschülern oder die des eigenen Kindes entdecken kann.
Zum anderen wurde ein Abschlussbericht verfasst und der Projektleitung übergeben. Die zentralen Anliegen der Kinder wurden in das Programm des Studienauftrags aufgenommen.
Als kinder- und jugendfreundliche Gemeinde tragen die Verantwortlichen Sorge, dass die Partizipation der Kinder weiterhin gewährleistet wird.
Die Gemeinde Therwil bedankt sich bei Zeno Steuri vom Kinderkraftwerk für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit für diesen wichtigen Meilenstein.
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